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Passt die Blockchain zur Blockflöte?
In welcher Tonart spielt die Blockchain-Technologie im Einklang mit den Interessen von Urhebern und Verlegern von Musik?
Foto: Daphne.t / Shutterstock.com
Bericht aus dem Vorstand von Dora Zeller
Die Führungsgremien der SUISA beschäftigen sich ständig mit technologischen Entwicklungen, die den Musikbereich betreffen. An den Vorstandssitzungen im Oktober 2018 war neben vielen anderen Traktanden die Blockchain-Technologie ein Schwerpunktthema.

An den Herbstsitzungen des SUISA-Vorstands in Lausanne öffnete der Musiker und Forscher Steffen Holly vom deutschen Fraunhofer Institut das Fenster in die Welt der Blockchain. Anschaulich beschrieb er, wie aus der Kombination bekannter IT-Möglichkeiten die Blockchain entstand. Mit praktischen Beispielen illustrierte er die Theorie des Systems. Er zeigte Parallelen auf in der Entwicklung im Musikbereich und jener der Technologie: Neue Instrumente führen zu neuer Musik, zu neuem Konsum und zu neuen technischen Möglichkeiten. Wer hätte je gedacht, dass man Musik mieten kann? Heute lizenziert die SUISA Streaming-Dienste.

Gleichzeitig empfahl der Wissenschaftler zu prüfen, ob Blockchain die Lösung für jedes Geschäftsmodell sein könne. Das heisst: Kritisch zu fragen, ob die Blockchain wirklich zur Blockflöte passt. Er zeigte bekannte Anwendungsbeispiele (Airbnb, Uber, Fahrzeugvermietung) und verwies auf das Projekt «musicnow.eu». Letzteres wurde es aufgrund der EU Direktive zur kollektiven Wahrnehmung des Urheberrechts lanciert mit dem Ziel, die Zusammenarbeit von Autoren, Künstlern, Verwertungsgesellschaften und Content Nutzenden mittels Blockchain-Technologie zu vereinfachen.

Vorstand und Geschäftsleitung der SUISA setzen sich permanent mit den technologischen Entwicklungen auseinander. In der eben verabschiedeten Strategie 2020 hält sie zum Schwerpunkt «Neue Technologien bringen neue Nutzungen mit sich» fest, dass sie die Forschung und Entwicklung in Bezug auf neue Technologien intensivieren will. Aufgrund des Referates von Herrn Holly sucht sie zurzeit das Gespräch mit einem Mitglied des erwähnten Projekts.

Stand der Tarifverhandlungen und Personelles

Neben dem zukunftsorientierten Schwerpunktthema Blockchain berichtete Vincent Salvadé über den aktuellen Stand der Tarifverhandlungen zwischen den Verwertungsgesellschaften und den Nutzerorganisationen. In den vergangenen Monaten hat die Eidg. Schiedskommission (ESchK) die Tarife VN (Tonbildträger zur Vorführung, Sendung, Online-Nutzung) und GT 3c (Public Viewing) genehmigt. Beim GT 4i (integrierte Speichermedien) wird auf die Genehmigung gewartet, gegen den GT 12 (Set-Top Boxen, virtuelle Videorekorder) rekurrierten die Sendeunternehmen.

Weitere Traktanden betrafen unter anderem die Personalabteilung sowie die Vorstandswahlen 2019. Monica Hernandez hat am Mitte Juni die Leitung der Abteilung Human Resources/Aus- und Weiterbildung übernommen. Dank ihren fundierten Fachkenntnissen, der grossen Erfahrung und ihrem Engagement hat sie sich schnell und erfolgreich eingearbeitet Ihre Professionalität, die kunden- und dienstleistungsorientierte Haltung sowie ihre offene, fröhliche Art werden von den Mitarbeitenden sehr geschätzt.

An der Generalversammlung 2019 stehen Gesamterneuerungswahlen an. Die Vorstandsmitglieder stellen sich alle für eine weitere Amtsperiode zur Verfügung, ausser Bertrand Liechti und Marco Zanotta. Beide treten aufgrund der Amtszeitbeschränkung zurück. Für die Suche nach geeigneten Nachfolgerinnen und Nachfolgern hat der Vorstand eine Findungskommission eingesetzt. Ihre Mitglieder haben über den Stand der Kandidatensuche berichtet.

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