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«Vieles in unserer Volksmusik kommt von der Klassik her»

«Vieles in unserer Volksmusik kommt von der Klassik her»
Der Klarinettist Dani Häusler ist einer der jüngsten Träger des «Goldenen Violinschlüssels».
Foto: Pit Bühler
Text/Interview von Sibylle Roth
Dani Häusler ist einer von drei Nominierten beim Prix Walo 2018 in der Sparte Volksmusik. Häusler hat bereits früh angefangen Klarinette zu spielen und ist heute in diversen Formationen aktiv. Die SUISA übergibt am 44. Prix Walo den Preis in der Sparte Volksmusik und hat den Nominierten schriftlich interviewt.

Mit 11 Jahren hat Dani Häusler angefangen, Klarinette und Saxophon zu spielen, und trat kurz darauf bereits mit seiner ersten Band, den Gupfbuebä, auf. Er hat klassische Musik studiert und mit den Formationen Pareglish und Hujässler die moderne Volksmusik geprägt. 1987 ist Dani Häusler der SUISA beigetreten. Er unterrichtet Klarinette, ist Volksmusikredaktor beim SRF, Dozent an der Hochschule Luzern und wurde letztes Jahr mit dem Goldenen Violinschlüssel geehrt.

Dani Häusler, Sie haben klassische Musik studiert und auch schon klassische Stücke für die Volksmusik arrangiert, zum Beispiel «Ländlerische Tänze» von Mozart. Wie vermischen sich die beiden Musikrichtungen?
Dani Häusler: Vieles in unserer Volksmusik kommt von der Klassik her. Mozart-Tänze kann man vom Notentext her ziemlich genau eins zu eins übernehmen. Der Unterschied zeigt sich dann aber in der Interpretation – klassische Musiker spielen gepflegter, Volksmusiker ungehobelter. Hier drin liegt ein grosser Reiz für mich.

Sie widmen sich sowohl der neuen als auch der traditionellen Volksmusik. Wie unterscheiden sich die beiden Stile und was machen Sie lieber: Neues komponieren oder das Traditionelle interpretieren?
Die «neue» Volksmusik ist grundsätzlich anspruchsvoller. Vieles ist auf eine Konzertsituation ausgerichtet. Die traditionelle Volksmusik zelebriert eher das gemütliche Beisammensein mit Essen, Trinken und Tanzen. Komponieren kann man traditionell oder modern – wobei das «Neue» meist mit mehr Aufwand verbunden ist. Leider fehlt mir seit einigen Jahren die Zeit dazu.

Sie sind Volksmusikredaktor bei der Musikwelle. Wie sieht es aktuell mit der Volksmusik in der Schweiz aus?
Gut. Aber es kommt immer drauf an, wo man hinschaut. Die Schwyzerörgeli-Formationen boomen wie verrückt, Bläserkapellen sind massiv zurückgegangen. Grundsätzlich fehlt aber am meisten das Publikum. Grossanlässe boomen zwar, Volksmusik-Abende in Restaurants jedoch werden immer schwieriger durchzuführen.

Was bedeutet die Prix-Walo-Nomination für Sie?
Ich freue mich – mein Leben wird sich aber nicht ändern.

www.danihaeusler.ch, Website von Dani Häusler
www.prixwalo.ch, Website des Prix Walo

Die Galaverleihung des 44. Prix Walo findet am 13. Mai 2018 in den TPC-Studios in Zürich statt und wird live auf Star TV ab 20.00 Uhr übertragen. Beim Prix Walo werden Schweizer Künstler aus verschiedenen Sparten ausgezeichnet. Ziel des Prix Walo ist, die Schweizer Showbranche im Allgemeinen und den Künstlernachwuchs im Unterhaltungssektor zu fördern. Die SUISA unterstützt den Prix Walo finanziell und übergibt dieses Jahr den Preis in der Sparte Volksmusik.

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