Die Schweizer lieben ganz offensichtlich Konzerte und Festivals – jedes Jahr gibt es neue Festivals, die gar in den entlegensten Bergregionen stattfinden. Einige sind kurzlebig und verschwinden nach kurzer Zeit wieder, andere bestehen bereits seit über 40 Jahren. Dazu kommt ein breites Spektrum an Konzertklubs mit alternativer Musik, die jede Woche eine große Besucheranzahl anlocken.
Im Jahr 2015 lizenzierte die SUISA über 20‘000 Konzerte und Festivals, an denen mehr als 360‘000 verschiedene Songs aufgeführt wurden. Der Konzerttarif brachte Vergütungen in der Höhe von Fr. 20,3 Mio. im Jahr 2015 ein, fast 50% aller Einnahmen aus Aufführungsrechten. Wenn man bedenkt, dass die Schweiz nur 8 Mio. Einwohner hat, dann sind das schon beeindruckende Zahlen.
SUISA – ein Knotenpunkt für Urheber und Konzertveranstalter
Um all dies zu ermöglichen, braucht es einen guten Song als Grundlage; und Interpreten, die den Song in einen inspirierenden Liveauftritt umsetzen. Und zu guter Letzt einen Veranstalter, der das Ereignis organisiert und sicherstellt, dass alles glatt läuft und die Besucher zufrieden sind.
SUISA ist eine Art Knotenpunkt in diesem Business. Als Genossenschaft gehören wir unseren Mitgliedern und daher ist es unser Ziel, Urhebern und Verlegern zu helfen, am Einkommen teilzuhaben, welches andere mit ihren Liedern generieren. Andererseits wollen wir den Veranstaltern einen vereinfachten Rechtezugang verschaffen, als Basis für ihre Eventorganisation und zur Schaffung ihrer Einkommensgrundlage.
Zwei Jahre lang hat die SUISA einen neuen Konzert- und Festivaltarif mit den zuständigen Verbänden verhandelt, um die Berechnung der Lizenzentschädigungen für Veranstalter zu vereinfachen. Der Tarif legt eine Rate für Konzerte oder Festivals zwischen 7% und 10% der Ticketeinnahmen fest, und sieht Rabatte für Mitglieder von Berufsverbänden vor. Weiter funktioniert unser Tarif als «one-stop-shop» für Leistungsschutzrechte. Dies erleichtert insbesondere die Tätigkeit der Festivalveranstalter.
Respekt hilft, neue Herausforderungen im Livemusik-Business-Ökosystem zu bewältigen
Die eingenommen Vergütungen werden alle 3 Monate von uns verteilt – mit detaillierten Einzelaufstellungen, so dass Urheber und Verleger den Ursprung ihrer Gelder nachvollziehen können. Wir bieten in Sachen Einnahmequellen volle Transparenz. Der Verwaltungskostensatz für jegliche Arbeiten im Hinblick auf Lizenzen und Verteilung beträgt nur 12%.
Das Livemusik-Business ist ein Ökosystem, in welchem sich alle Beteiligten gegenseitig brauchen, um fortzubestehen. Wenn jeder einen guten Beitrag leistet, macht die Arbeit nicht nur Spaß, sie führt auch dazu, dass alle Geld damit verdienen. Dies gibt Komponisten wiederum die Gelegenheit, neue Songs zu schreiben, welche die Grundlage für neue Aufführungen und Konzerte bilden. Daher sollten wir alle unseren jeweiligen Beiträge und Anstrengungen schätzen und respektieren, und zusammen an Lösungen für neue Herausforderungen arbeiten.
Dieser Beitrag wurde verfasst für das IQ Magazine, wo er in der Print-Ausgabe vom Januar 2017 auf Seite 27 wie auch online auf der Website des Magazins erschienen ist. Das IQ Magazine ist die 6x jährlich erscheinende Zeitschrift der International Live Music Conference (ILMC).