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Die Vorstandssitzungen vom April 2023
Die Traktanden für die Generalversammlung vom 23. Juni 2023 (das Bild zeigt eine Aufnahme von der letztjährigen Versammlung im Bierhübeli in Bern) waren ein wichtiges Thema an den Vorstandssitzungen im April.
Foto: Manu Leuenberger
Bericht aus dem Vorstand von Noah Martin
Am 24. und 25. April 2023 tagten die Vorstandsmitglieder in Zürich. Unter anderem standen der Jahresabschluss des Rekordjahres 2022 und die bevorstehenden Wahlen zur Debatte – und die Anträge des Vorstands an die diesjährige Generalversammlung stehen fest.

Ende April tagte der Vorstand und seine Kommissionen zum zweitletzten Mal in derzeitiger Zusammensetzung: Von drei langjährigen Mitgliedern wird sich der Vorstand im Juni 2023 verabschieden und der Generalversammlung drei hochqualifizierte neue Kandidatinnen zur Wahl vorschlagen. Wie jedes Jahr stand die Aprilsitzung im Zeichen des Jahresabschlusses und der bevorstehenden Generalversammlung. Einen kleinen Unterschied zu jedem sonstigen Jahr gilt es dieses Jahr aber hervorzuheben: Die SUISA Genossenschaft wird hundert Jahre alt!

Jahresrechnung und Zusatzverteilung

Der Geschäftsbericht 2022 kommt nicht nur in neuem Layout daher, sondern auch mit neuem Inhalt: Die Einnahmen aus dem Kerngeschäft fallen im Jahr 2022 in Rekordhöhe aus, die SUISA erwirtschaftete rund CHF 157,5 Mio. Einnahmen aus der Lizenzierung von Urheberrechten. Die im Jahr 2022 immer noch spürbaren Auswirkungen der Pandemie im Bereich Aufführungsrechte wurden unter anderem mit steigenden Online-Einnahmen wettgemacht. Aber auch die effektiven Kosten (ohne Berücksichtigung unrealisierter Wertschriftenverluste) hielten sich mit rund CHF 31,2 Mio. (8,8% unter Budget) in Grenzen. Der Vorstand genehmigte die Jahresrechnungen und Bilanzen 2022 der SUISA Genossenschaft und SUISA Gruppe zuhanden der Generalversammlung jeweils einstimmig.

Nichtsdestotrotz blickt auch die SUISA auf ein schlechtes Börsenjahr zurück. Die üblicherweise zur Deckung der Verwaltungskosten verwendeten Wertschriftenerträge fielen aus. Stattdessen mussten die im Jahr 2022 freigewordenen Abrechnungsverpflichtungen (Gelder, die z. B. infolge fehlender Werkanmeldungen, Dokumentationen etc. nicht verteilt werden können) zu einem Grossteil zu besagtem Zweck verwendet werden. Der Vorstand beschloss dennoch, mit dem dadurch kleiner als gewöhnlich ausgefallenen Restbetrag an freigewordenen Abrechnungsverpflichtungen eine Zusatzverteilung an die Bezugsberechtigten von 1,75% auf alle im Jahre 2023 und im 1. und 2. Quartal 2024 auszuzahlenden regulären Abrechnungen auszurichten.

Wahlen des Vorstands, der Verteilungs- und Werk- sowie der Beschwerdekommission

Nach jeweils vier Jahren werden die Mitglieder des Vorstands, der Verteilungs- und Werk- sowie der Beschwerdekommission neu gewählt. Im Jahr 2023 stehen diese Neuwahlen turnusgemäss an.

Die Vorstandsmitglieder Rainer Bischof, Irene Kunzelmann und Marie Louise Werth treten aus dem Vorstand aus. Der Vorstand hatte sich folglich mit der Suche nach Nachfolgerinnen und Nachfolgern zu beschäftigen. Der Präsident berief zu diesem Zweck einen Nominationsausschuss ein, der dem Vorstand schliesslich fünf geeignete Kandidatinnen und Kandidaten vorschlug und dazu eine Empfehlung abgab. Sowohl die vorberatende Kommission wie der Gesamtvorstand folgten der Empfehlung des Nominationsausschusses und beantragen der Generalversammlung nun, die drei Kandidatinnen Chantal Bolzern (Rechtsanwältin), Tina Funk (Verlegerin) und Anna Murphy (Urheberin) in den Vorstand zu wählen.

Auch in der Verteilungs- und Werkkommission (VWK) und in der Beschwerdekommission stehen dieses Jahr Neuwahlen an. In der VWK entstehen per Juni 2023 fünf Vakanzen und es werden der Generalversammlung dementsprechend fünf neue Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl beantragt. Auch hier folgte der Vorstand dem Vorschlag des zu diesem Zweck einberufenen Nominationsausschusses. Zur Wiederwahl und somit zu ihrer zweiten Amtszeit treten zudem alle Mitglieder der vor vier Jahren ins Leben gerufenen Beschwerdekommission an.

Auflösung des Corona-Hilfsfonds und Reduktion des soziokulturellen Abzugs auf die Wahrnehmung des PRS-Repertoires

Die Corona-Krise sorgte in der Musikwelt für Ängste und Sorgen. Im Jahr 2020 hatte die Generalversammlung auf Antrag des Vorstands beschlossen, dass Gelder für SUISA-Mitglieder und -Auftraggeber/innen, die wegen der Corona-Krise in Not geraten waren, in Form eines Corona-Hilfsfonds zur Verfügung gestellt werden. Im Jahr 2023 nehmen die Unterstützungsgesuche kontinuierlich ab und der Vorstand sieht die Weiterführung der Unterstützungen aus dem Corona-Hilfsfonds ab Juli 2023 als nicht mehr erforderlich an. Er beschloss am 25. April dementsprechend, der Generalversammlung die Auflösung des Corona-Hilfsfonds per 30. Juni 2023 zu beantragen.

Einen weiteren Entscheid hatte der Vorstand zu fällen in Bezug auf eine Angelegenheit, die die internationalen Beziehungen betrifft, namentlich die Beziehung zwischen der SUISA und ihrer englischen Schwestergesellschaft PRS. Die SUISA nimmt bei der Verteilung der Entschädigungen aus Aufführungs- und Senderechten nach dem Abzug der Verwaltungskosten einen sogenannten soziokulturellen Abzug in Höhe von 10% (berechnet auf den Nettoeinnahmen, d. h. den Einnahmen nach Abzug der Verwaltungskosten) vor, der zu 7,5% der Stiftung Urheber- und Verlegerfürsorge (UVF) und zu 2,5% der FONDATION SUISA ausgerichtet wird. Die englische Verwertungsgesellschaft PRS verlangt, dass dieser Abzug auf den ihr zustehenden Rechten auf künftig 5,25% (berechnet auf den Bruttoeinnahmen aus der Wahrnehmung) reduziert wird. Das Mandat der PRS für die Verwaltung des englischen Musikrepertoires ist für die SUISA bedeutend. Der Vorstand beschloss nach Abwägen allfälliger Risiken, der Generalversammlung deshalb eine Reduktion des Abzuges für soziale und kulturelle Zwecke bei der Abrechnung des Repertoires der PRS zu beantragen.

Jubiläum! Die SUISA wird hundert Jahre alt

Insbesondere für die Kommission Organisation & Kommunikation (O+K) – ihre Kompetenzen trägt sie im Namen – ist 2023 ein spannendes Jahr. Die SUISA wird hundert Jahre alt! Und die Kommission O+K hat im Hinblick darauf seit längerem viele Entscheidungen zu treffen. Giorgio Tebaldi, Leiter Kommunikation, präsentierte als Kommissions-Stammgast am 24. April 2023 die Jubiläums-Specials, die er und sein Team in langer Vorarbeit auf die Beine gestellt haben und allmählich, Schritt für Schritt der Öffentlichkeit präsentieren werden. Dazu gehört die Kurzserie «Louis checkt’s!», die in Zusammenarbeit mit Maybaum Film geschaffen wurde und deren erste Episode «What the SUISA?!» am 4. Mai veröffentlicht wurde. Nebst vielem mehr – auf der eigens für das Jubiläum hergerichteten Seite www.suisa100.ch gibt’s hierzu mehr Infos – wird im Anschluss an die Generalversammlung vom 23. Juni 2023 Geburtstag gefeiert. Ihre Einladung erhalten die SUISA-Mitglieder Ende Mai per Briefpost.

Organigramm

Von der Geschäftsleitung wurde der Vorstand nebst Vielem über bevorstehende personalbezogene Änderungen informiert. Die langjährige Leiterin der Abteilung Tarife & Verteilungsreglement, Anke Link, wird die SUISA verlassen. Anke Link, die neben ihrer Arbeit im Tarifbereich auch für den SUISAblog schrieb, hat wertvollste Arbeit für die Genossenschaft geleistet, wozu ihr von der Geschäftsleitung und dem Vorstand grosse Dankbarkeit gebührt. Die freiwerdende Stelle tritt Martin Korrodi, derzeitiger Leiter der Abteilung Lizenzierung Events an. Die Rekrutierung hinsichtlich der Vakanz für die Abteilungsleitung Lizenzierung Events ist im Gang.

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