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100 Jahre SUISA
Ein Jahrhundert im Dienst der Musikschaffenden: Das 100-jährige Bestehen der SUISA wurde mit einem Festakt im Juni 2023 im Aura Club in Zürich gefeiert.
Foto: Martin Bissig
Text von Manu Leuenberger
Die Suisse Auteurs, das sind heute über 40 000 Komponistinnen und Komponisten, Textautorinnen und -autoren sowie Musikverlegerinnen und -verleger, die ihre Urheberrechte durch die SUISA wahrnehmen lassen. Und in diesem Jahr blickt die Genossenschaft auf ein ereignisreiches Jahrhundert für die Musik zurück.

Heute ist fast alles digital – damals im Jahr 1923 war das meiste noch mechanisch. Der technologische Wandel hatte immer wieder Anpassungen des Urheberrechtsgesetzes zur Folge. Und so beginnt die bewegte Geschichte der SUISA kurz nachdem 1922 die erste Verbesserung des ursprünglichen Schweizer Urheberrechtsgesetzes von 1883 in Kraft getreten ist.

Die Komponistinnen und Komponistenwie auch Musikerinnen und Musiker damals waren in Sorge, dass Musikautomaten ihre Live-Auftritte konkurrenzieren. Wichtigste Aufgabe der im Juni 1923 gegründeten MECHANLIZENZ AG war es, die Herstellung von Tonträgern zu lizenzieren. Schallplatten standen noch in den Anfängen und so drehte es sich hauptsächlich um die Musikdosen, die vor allem aus der Gegend um Yverdon und Sainte-Croix den Weg in die ganze Welt fanden.

Alles für die Musik

Ein Jahr später erfolgt die Gründung der GEFA, der schweizerischen Gesellschaft für Aufführungsrechte. Nach der Einführung des neuen Verwertungsgesetzes wird die GEFA von einem Verein in eine Genossenschaft umgewandelt und nimmt am 1. Januar 1942 die Tätigkeit unter einem neuen Namen auf: SUISse Auteurs – oder eben kurz die SUISA.

1946 eröffnet die SUISA ihren Geschäftssitz in der Westschweiz und zieht in den Bel-Air-Turm ein. Das Hochhaus im Zentrum von Lausanne gilt als erster «Wolkenkratzer» der Schweiz. (Foto: Anonyme, Tour Bel-Air à Lausanne, carte postale, vers 1932, coll. Musée Historique Lausanne)

1946 beschliesst der Vorstand, einen Geschäftssitz in Lausanne zu eröffnen, um die Mitglieder und Kunden/innen in der Westschweiz besser betreuen zu können. Zudem wird die Niederlassung in Lausanne auch Anlaufstelle für alle Kinos, Filmproduzenten und Fernseh-Werbeauftraggeber der ganzen Schweiz. Noch im selben Jahr bezieht eine kleine Belegschaft den Bel-Air-Turm, das damals grösste Hochhaus der Schweiz. Im Jahr 1954 wird in das künftige «Haus der Musik» in Lausanne umgezogen. Ab 2002 wird für die Kundinnen und Kunden und Musikschaffenden im Tessin dann auch eine Zweigniederlassung in Lugano existieren.

Steigender Musikkonsum

In den Nachkriegsjahren wird immer mehr Musik konsumiert und auch immer mehr komponiert. Zwischen 1942 und 1960 verdreifacht sich die Mitgliederzahl der SUISA. 1958 wird die MECHANLIZENZ AG der SUISA angegliedert, bleibt aber vorerst juristisch unabhängig. 22 Jahre später wird die vollständige Fusion der beiden Gesellschaften beschlossen.

Seit 1968 Hauptsitz der SUISA. In den 60er Jahren drängt sich unter anderem wegen der «millionenschweren Computerzentrale» der Bau eines eigenen Gebäudes in Zürich auf. (Foto: Comet Photoshopping GmbH, Weisslingen)

Ab 1961 übernimmt Ulrich Uchtenhagen die Geschicke der SUISA und führt sie während 28 Jahren durch die Veränderungen in der Zeit der Hochkonjunktur. In seine Zeit fällt der Aufbau des Weltverzeichnisses der Urheber/innen und Verleger/innen. Vom Weltverband der Verwertungsgesellschaften (CISAC) erhält die SUISA den Auftrag, eine «Liste» mit allen Komponisten/innen, Textautoren/innen und Musikverlegern/innen zu erstellen, die bei einer Urheberrechtsgesellschaft angemeldet sind. Daraus entsteht das CAE-Verzeichnis der Compositeurs, Auteurs und Éditeurs über alle Sparten wie Musik, Literatur, Film oder bildende Kunst. Schnell listet dieses schon mehr als eine Million Urheber/innen und Verleger/innen.

Die SUISA bietet dieses Verzeichnis als Dienstleistung allen Verwertungsgesellschaften weltweit gegen Bezahlung einer Nutzungslizenz an. Seit Ende der 90er Jahre ist das CAE das IPI (Interested Parties Information), auf das online alle Rechteinhaber/innen rund um den Globus zugreifen können.

Ab Dezember 1968 werden die Abrechnungen erstmals über eigene «IBM 360-30»-Computer verarbeitet. Schon Anfang der 70er waren sechs EDV-Einheiten installiert. (Foto: André Melchior, Fotostiftung Schweiz)

In den 60er und 70er Jahren wird das partnerschaftliche Verhältnis zu wichtigen Nutzern wie der SRG und dem Gastgewerbe vertieft. Der gesteigerte Musikkonsum und immer mehr angemeldete Werke verlangen nach einer eigenen EDV-Anlage zum Verarbeiten der damals enormen Datenmenge. Mitunter wegen des damals riesigen Platzbedarfs der Informatik baut die SUISA den heutigen Hauptsitz an der Bellariastrasse in Zürich Wollishofen, den sie im Herbst 1968 bezieht.

Zu Ehren des Komponisten Othmar Schoeck lässt die SUISA vom Bildhauer Peter Meister einen Brunnen gestalten, den sie der Stadt Zürich und damit der Öffentlichkeit schenkt. Schoeck gehört zu den bedeutendsten Liedkomponisten des 20. Jahrhunderts. (Foto: Noë Flum)

Fördern und einfordern

Ende der 80er Jahre wird die «SUISA-Stiftung für Musik», die heutige FONDATION SUISA gegründet. Initiator war der Westschweizer Komponist und Schriftsteller Michel Bühler und seine Idee einer zentralen Struktur zur Unterstützung des Chansons. So ist die Aufgabe der FONDATION SUISA denn auch die Förderung des aktuellen Musikschaffens in der Schweiz und im Ausland, wofür heute jährlich rund 2,5 Millionen Franken vergeben werden.

Der Beginn des Online-Musikvertriebs Ende der 90er Jahre ist der Startschuss zu tiefgreifenden und anhaltenden Veränderungen. Die EU-Kommission will 2006 mit einer Empfehlung die grösstmögliche Konkurrenz zwischen den Gesellschaften um die Verwaltung der Online-Rechte erreichen. Die Rechteinhaberinnen und Rechteinhaber sollen im Binnenmarkt frei von territorialen Grenzen entscheiden können, welcher Gesellschaft sie ihre Rechte zur Verwaltung anvertrauen. Als Folge entziehen grosse angloamerikanische Major-Verlage den europäischen Verwertungsgesellschaften die Vervielfältigungsrechte in der Hoffnung, diese selbst und direkt bei den bei Online-Musikanbietern zu besseren Konditionen lizenzieren zu können. Die SUISA entwickelt darauf als erste Verwertungsgesellschaft überhaupt ein taugliches System, das die Werk-Anteile der Major-Verlage ausscheiden (sogenanntes «Carve out») und so die Lizenzen bei der Online-Nutzung korrekt abrechnen kann.

Nach der Revision ist vor der Revision

«Braucht die Schweiz ein Gesetz gegen das illegale Herunterladen von Musik?» Dieses Postulat der damaligen Ständerätin Géraldine Savary ist 2010 Anstoss für die letzte Urheberrechtsrevision. Mit dem revidierten URG, das am 1. April 2020 in Kraft getreten ist, wird versucht, die Realität des Online-Geschäfts im Gesetz zu verankern. Doch die Interessen der Nutzer/innen und der Kulturschaffenden liegen in vielerlei Hinsicht weit auseinander. Die Konsumentinnen und Konsumenten erhalten zudem eine starke Position und verteidigen die Erlaubnis zur Privatkopie von Musik mit einer Entschädigung über die Leerträgervergütung. Und so wird es ein Kompromiss, bei dem sich beide Seiten entgegenkommen. Seither hat sich die Technologie wieder rasant verändert: Musik wird immer häufiger gestreamt. Eine Regelung für das Herunterladen von Musik kommt ganz, für Filme knapp zu spät.

Es steht ausser Frage, dass diese Revision des Schweizer Urheberrechts nicht die letzte, sondern eher bereits der Auftakt zu einer nächsten darstellt. Durch die rasch fortschreitende Digitalisierung und neu aufkommende technologische Entwicklungen wie künstliche Intelligenz oder maschinelles Lernen werden die rechtlichen Normen erneut zu überprüfen sein.

Grosse Schritte in die Zukunft

Seit 2010 amtet die aktuelle Geschäftsleitung der SUISA. CEO Andreas Wegelin, sein Stellvertreter Vincent Salvadé sowie COO und erste Frau in der SUISA-Geschäftsleitung Irène Philipp Ziebold lenken nicht nur die Geschicke der SUISA, sie treiben auch die technologische Erneuerung der Informatiksysteme und die Verschlankung und Automatisierung der Prozesse voran.

2010: Die neu formierte Geschäftsleitung der SUISA mit Andreas Wegelin, Irène Philipp Ziebold und Vincent Salvadé (v. l. n. r.). (Foto: Beat Felber)

Nicht zuletzt aufgrund der gut ausgebauten und stetig weiterentwickelten Informatik ist die SUISA gut aufgestellt, um im internationalen Wettbewerb zu konkurrieren. Im Jahr 2017 gründet sie zusammen mit der US-amerikanischen Musikrechte-Organisation SESAC das Joint Venture Mint Digital Services, worüber seither die Abrechnung und Administration des länderübergreifenden Musiklizenzierungsgeschäfts mit Online-Anbietern stattfindet. Im selben Jahr wird auch die Gesellschaft SUISA Digital Licensing mit Sitz in Liechtenstein gegründet, die für die Lizenzierungen von internationalen Online-Musikplattformen zuständig ist. Beide Unternehmen bieten ihre Dienstleistungen auch anderen Verwertungsgesellschaften und Musikverlagen an und betreuten im letzten Jahr das Online-Geschäft von über 22 Verwertungsgesellschaften und 4000 Verlagen weltweit.

Wer hätte diesen Wandel vor 100 Jahren ahnen können? Und wer wagt eine Prognose auf die kommenden? Die Musiknutzung bleibt in stetem Wandel: Sie wird sich noch weiter ins Internet verlagern und die Lizenzierung von Musiknutzung im TV oder von Konzerten erfolgt nicht mehr zwangsläufig nach dem Territorialprinzip sondern durch denjenigen, der den besten Service und die günstigsten Konditionen anbietet. Die SUISA ist bereit für die Herausforderungen und dankt allen ehemaligen und aktuellen Mitarbeitenden, allen Komponisten/innen, Textautoren/innen und Verleger/innen für ihr Engagement und ihr Vertrauen. Gemeinsam machen wir seit hundert Jahren Musik möglich.

Im September 2015 spielen SUISA Mitarbeitende im Bierhübeli in Bern mit dem Rapper Greis einen Song ein, der zum 100-jährigen Jubiläum als «Anthem 2023» erschien. (Foto: Samantha Sonderegger)
Anniversario

100 anni SUISA

100 Jahre SUISA
Un secolo al servizio dei creatori di musica: il 100° anniversario è stato celebrato lo scorso giugno 2023 con un ricevimento presso l’Aura Club di Zurigo.
Foto: Martin Bissig
Testo di Manu Leuenberger
La SUISA, acronimo di Suisse Auteurs, è composta da oltre 40 000 compositrici e compositori, paroliere e paroliere, nonché editrici ed editori musicali i cui diritti d’autore sono gestiti dalla SUISA. E quest’anno la cooperativa volge lo sguardo ad un secolo ricco di eventi per la musica.

Oggi quasi tutto è digitale mentre nel 1923 la maggior parte delle cose era ancora meccanica. I cambiamenti tecnologici hanno ripetutamente portato ad adeguamenti della legge sul diritto d’autore. La storia movimentata della SUISA inizia quindi poco dopo l’entrata in vigore, nel 1922, del primo miglioramento della legge svizzera sul diritto d’autore del 1883.

I compositori e i musicisti dell’epoca erano preoccupati che i juke-box potessero competere con le loro performance dal vivo. Il compito più importante di MECHANLIZENZ AG, fondata nel giugno 1923, era quello di concedere la licenza per la produzione di supporti sonori. I dischi erano ancora agli albori e quindi si trattava principalmente di carillon che dalla zona di Yverdon e Sainte-Croix si diffondevano in tutto il mondo.

Tutto per la musica

Un anno dopo viene fondata la GEFA, la Società svizzera per i diritti di esecuzione. Dopo l’introduzione della nuova legge sulla gestione collettiva, la GEFA passa dall’essere un’associazione a una società cooperativa e inizia ad operare il 1° gennaio 1942 con un nuovo nome: SUISse Auteurs o in breve SUISA.

Nel 1946, la SUISA apre una sede nella Svizzera romanda e si insedia nella Torre Bel-Air. Questo grattacielo nel centro di Losanna è considerato il primo «grattacielo» della Svizzera. (Foto: Anonimo, Tour Bel-Air a Losanna, cartolina postale, intorno al 1932, coll. Musée Historique Lausanne)

Nel 1946, il Consiglio di amministrazione decide di aprire una filiale a Losanna per servire meglio i membri e i clienti della Svizzera romanda. L’ufficio di Losanna diventa anche il punto di contatto per tutti i cinema, i produttori cinematografici e gli inserzionisti televisivi di tutta la Svizzera. Nello stesso anno, una piccola parte del personale si insedia nella Torre Bel-Air, all’epoca il più grande grattacielo della Svizzera. Nel 1954, si trasferisce nella futura «Casa della Musica» di Losanna. Nel 2002 viene aperta una filiale a Lugano per offrire un servizio ai clienti e ai musicisti del Ticino.

Consumo di musica sempre crescente

Nel dopoguerra si consuma sempre più musica e se ne compone sempre di più. Tra il 1942 e il 1960 il numero dei membri della SUISA si triplica. Nel 1958, MECHANLIZENZ AG viene incorporata nella SUISA, ma per il momento rimane giuridicamente indipendente. 22 anni dopo, viene decisa la fusione completa delle due società.

Negli anni ‘60 diventa urgente la costruzione di un edificio separato a Zurigo, tra l’altro per il «centro di informatica» che costa milioni. (Foto: Comet Photoshopping GmbH, Weisslingen)

Nel 1961, Ulrich Uchtenhagen prende in mano le sorti della SUISA e la guida per 28 anni attraverso i cambiamenti del periodo di boom economico. Durante il suo mandato viene istituito il repertorio mondiale degli autori e degli editori. La SUISA riceve dalla Confederazione internazionale delle società degli autori e compositori (CISAC) il mandato di compilare una «lista» di tutti i compositori, parolieri ed editori musicali che sono registrati presso una società di gestione dei diritti d’autore. Il risultato è il repertorio CAE dei Compositeurs, Auteurs and Éditeurs che copre tutti i generi come la musica, la letteratura, il cinema o le arti visive. In breve tempo conta più di un milione di autori ed editori.

La SUISA offre questo repertorio come servizio a tutte le società di gestione collettiva del mondo dietro pagamento di una licenza d’uso. Dalla fine degli anni ‘90, il CAE è diventato l’IPI (Interested Parties Information), accessibile online a tutti i titolari di diritti in tutto il mondo.

A partire da dicembre 1968, i conteggi vengono elaborati per la prima volta con i computer «IBM 360-30» della SUISA. All’inizio degli anni ‘70 erano già state installate sei unità informatiche. (Foto: André Melchior, Fotostiftung Schweiz)

Negli anni ‘60 e ‘70 si approfondisce il rapporto di collaborazione con utenti importanti come la SSR e l’industria alberghiera. L’aumento del consumo di musica e il numero crescente di opere dichiarate richiedono un sistema informatico separato per elaborare l’enorme quantità di dati di quel periodo. Anche a causa delle enormi esigenze di spazio delle infrastrutture informatiche dell’epoca, la SUISA costruisce l’attuale sede nella Bellariastrasse a Zurigo Wollishofen, dove si trasferisce nell’autunno del 1968.

In onore del compositore Othmar Schoeck, la SUISA fa progettare allo scultore Peter Meister una fontana che donerà alla città di Zurigo e quindi al pubblico. Schoeck è uno dei più importanti compositori di canzoni del XX secolo. (Foto: Noë Flum)

Promuovere e negoziare

Alla fine degli anni ‘80 viene fondata la «Fondazione SUISA per la musica», oggi FONDATION SUISA. L’iniziatore fu il compositore e scrittore svizzero di lingua francese Michel Bühler e la sua idea di una struttura centrale per sostenere la chanson. La missione della FONDATION SUISA è quindi quella di promuovere la creazione musicale contemporanea in Svizzera e all’estero, per la quale attualmente stanzia circa 2,5 milioni di franchi all’anno.

L’inizio della distribuzione di musica online, alla fine degli anni ‘90, segna l’inizio di cambiamenti profondi e duraturi. Nel 2006, la Commissione UE emana una raccomandazione volta ad ottenere la massima concorrenza possibile tra le società per quanto riguarda l’amministrazione dei diritti online. Nel mercato interno, i titolari dei diritti dovrebbero poter decidere, senza confini territoriali, a quale società affidare la gestione dei propri diritti. Di conseguenza, i grandi editori anglo-americani ritirano i diritti di riproduzione alle società di gestione europee nella speranza di poterli concedere in licenza direttamente ai fornitori di musica online a condizioni migliori. La SUISA è la prima società di gestione a sviluppare un sistema adeguato che permetta di escludere la parte delle opere dei grandi editori (cosiddetto «carve out») e di calcolare così correttamente le licenze per l’uso online.

Una revisione ne richiama un’altra

«La Svizzera ha bisogno di una legge contro il download illegale di musica?». Questo postulato dell’allora Consigliera di stato Géraldine Savary è l’impulso che porta all’ultima revisione del diritto d’autore nel 2010. La revisione della LDA, entrata in vigore il 1° aprile 2020, tenta di ancorare alla legge la realtà del commercio online. Tuttavia, gli interessi degli utenti e dei creatori sono molto distanti sotto molti aspetti. Anche i consumatori hanno una posizione forte e difendono il permesso di copiare musica privatamente con un compenso attraverso l’indennità sui supporti vergini. La situazione diventa quindi un compromesso in cui entrambe le parti trovano un accordo. Da allora, la tecnologia è cambiata di nuovo rapidamente. La musica viene ascoltata sempre più in streaming. Una regolamentazione sul download è certamente arrivata, ma troppo tardi per la musica e anche, in misura minore, per i film.

Non c’è dubbio che questa revisione della legge svizzera sul diritto d’autore non sia l’ultima, ma anzi preluda già a una prossima. Il rapido avanzamento della digitalizzazione e gli sviluppi tecnologici emergenti, come l’intelligenza artificiale o l’apprendimento automatico, comporteranno una nuova revisione delle norme giuridiche.

A grandi passi verso il futuro

L’attuale Direzione della SUISA è in carica dal 2010. Il CEO Andreas Wegelin, il suo vice Vincent Salvadé e la COO e prima donna in seno alla Direzione della SUISA Irène Philipp Ziebold non solo guidano le sorti della SUISA, ma anche il rinnovamento tecnologico dei sistemi informatici e la razionalizzazione e automazione dei processi.

2010: Il nuovo Direzione della SUISA con Andreas Wegelin, Irène Philipp Ziebold e Vincent Salvadé (da sinistra a destra). (Foto: Beat Felber)

La SUISA è ben posizionata per competere a livello internazionale, non da ultimo grazie al suo sistema informatico ben sviluppato e in continua evoluzione. Nel 2017 fonda la joint venture Mint Digital Services insieme all’organizzazione statunitense per i diritti musicali SESAC, che da allora gestisce il conteggio e l’amministrazione del settore delle licenze musicali transnazionali con i fornitori online. Nello stesso anno nasce la società SUISA Digital Licensing, con sede nel Liechtenstein, che si occupa delle licenze con le piattaforme musicali online internazionali. Entrambe le società offrono i loro servizi anche ad altre società di gestione ed editori musicali e, lo scorso anno, hanno curato l’attività online di oltre 22 società di gestione e 4000 editori in tutto il mondo.

Chi poteva prevedere questo cambiamento 100 anni fa? E chi osa prevedere quelli futuri? L’utilizzo della musica è in continuo mutamento: si sposterà ancora di più su Internet e la concessione di licenze per l’utilizzo della musica in TV o nei concerti non si baserà più necessariamente sul principio territoriale, ma su chi offre il servizio migliore e le condizioni più favorevoli. La SUISA è pronta ad affrontare le sfide e desidera ringraziare tutte le collaboratrici e i collaboratori attuali e passati, tutte le compositrici e i compositori, le paroliere e i parolieri e le editrici e gli editori per il loro impegno e la loro fiducia. Insieme, da cento anni, rendiamo la musica possibile.

Nel settembre 2015, i dipendenti della SUISA registrano una canzone con il rapper Greis presso il Bierhübeli di Berna, che viene pubblicata come «Anthem 2023» per il 100° anniversario. (Foto: Samantha Sonderegger)

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