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Die Evergreens von Beny Rehmann leben weiter

Die Evergreens von Beny Rehmann leben weiter
Der im Dezember 2014 verstorbene Beny Rehmann war seit 1967 Mitglied bei der SUISA.
Foto: StudioArt.ch
Nachruf von Gastautor Hans «Housi» Bracher
Beny Rehmann, der beliebte Schweizer Trompeter, Bandleader und Komponist, ist im vergangenen Dezember im Alter von 78 Jahren gestorben. Evergreens wie die «Schiffsfeger-Polka», «Oh Katharina», «Morgenmuffel» oder «Jeden Tag geht die Sonne auf» leben weiter und bleiben der Nachwelt als sein musikalisches Vermächtnis erhalten.

Beny Rehmann wurde am 11. September 1936 in Kaisten AG als 12. von 13 Kindern geboren. Mit 16 Jahren erhielt er von seinem Bruder eine Trompete geschenkt. Er absolvierte die Rekrutenschule als Trompeter, wurde von Georges Hofer als Solotalent entdeckt und in die Musikgesellschaft Strengelbach (MGS) aufgenommen.

Am Silvester 1962/63 hatte er mit einem Quartett, «Die lustigen Tiroler Musikanten», seinen ersten Auftritt. Der Auftritt mit Stücken wie «Tanz beim Dorfwirt» oder «Die Dorfschöne» von Slavko Avsenik war ein Riesenerfolg. Beny hatte im Radio ein Live-Konzert mit den «Original-Oberkrainern» gehört und war davon so begeistert, dass er sich mit mir zusammentat, um diese wunderbare Art Musik zu spielen. Nur wenige kannten damals in der Schweiz den mitreissenden Oberkrainer-Sound. Eine Musik, die ihren Ursprung in der slowenischen Folklore hat.

Erfolgreich mit eigenen Kompositionen

Ermutigt durch den Erfolg am Silvester 1962/63 begann Beny Rehmann mit eigenen Kompositionen. Bewusst betonte er dabei seinen eigenen Stil, indem er zu Akkordfolgen griff, die in der slowenischen Volksmusik nicht vorkommen.

Beny-Rehmann-Tiroler-Musikanten
Eines der ersten Fotos des Quartetts «Die lustigen Tiroler Musikanten», mit Trompeter Beny Rehmann links, Ueli Aebi mitte, Albert König rechts und Housi Bracher vorne, aufgenommen im Jahr 1963 (Foto: zVg / Privatarchiv Hans Bracher)

1965 nahm er mit seinen «lustigen Tiroler Musikanten» am damals bekannten Blick-Festival teil und belegte am Final im Kursaal Bern hinter Paola del Medico und dem Eugster-Quartett den dritten Platz. Erste Schallplattenaufnahmen waren die Folge.

Beny nannte seine Formation neu «Beny Rehmann Quintett», erweiterte das Ensemble auf ein Sextett, baute die Musikstilrichtungen aus und trat sich schliesslich unter dem Namen «Beny Rehmann Showorchester» auf.

Rund 4000 Live-Konzerte gespielt

Mit rund 4000 Live-Konzerten, Radio-und Fernsehauftritten bei SRF, ORF, ZDF, ARD, beispielsweise acht mal Musikantenstadel mit Karl Moik, war er aus der damaligen Showszene nicht mehr wegzudenken.

Beny Rehmann war ein Pionier in der Szene. So wagte er sich anfangs der 80er-Jahre trotz negativer Voraussagen von diversen Schweizer Konzertagenten auf eine Herbsttournee mit zwanzig Auftritten in bekannten Schweizer Konzertsälen. Das Fazit: Ausverkaufte Konzerte!

Hits von Beny Rehman wurden zu Evergreens

Seine Aufnahmen wurden 16 Mal mit Gold, 7 Mal mit Platin und 1 Mal mit Doppelplatin ausgezeichnet. 1984 erhielt er den Prix Walo als bester Schweizer Showstar. 2012 wurde er nochmals mit einem Prix Walo ausgezeichnet, dieses Mal mit dem Ehrenpreis.

Evergreens wie die «Schiffsfeger-Polka», «Dreamland», «Morgenmuffel», «Jeden Tag geht die Sonne auf» oder «Oh Katharina» leben weiter und bleiben der Nachwelt als sein musikalisches Vermächtnis erhalten.

Mit der goldenen Trompete Menschen glücklich gemacht

Beny Rehmann war ein offener, ehrlicher, bescheidener, aber auch ehrgeiziger und pedantischer Musiker. Er erhielt grosse Unterstützung von seiner Familie, die ihm alles bedeutete. Seine ganze Seele und sein ganzes Herz legte er in die Kompositionen. Benys brillantes, gefühlvolles Spiel mit der goldenen Trompete war unverkennbar.

Seit dem 19.12.2014 ist Beny Rehmann nicht mehr unter uns. Gesundheitliche Probleme haben ihm seit Jahren zu schaffen gemacht.

Danke Beny, dass ich dich über viele Jahrzehnte als Musikerkollege begleiten und Zehntausende von Menschen mit deiner Musik glücklich machen konnte.

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